Dash begann sein Dasein Anfang 2014 als Fork von Litecoin zunächst unter dem Namen XCoin, wurde bald darauf aber in Darkcoin umbenannt. Nach einem weiteren Rebranding trägt die Währung seit 2015 den heutigen Namen, dabei ist Dash ein Kofferwort für "Digital Cash". Zwar stammen neben dem Code von Dash auch viele seiner Entwickler aus dem Litecoin-Umfeld, aber konzeptionell und technisch versteht sich die Währung vor allem als Verbesserung gegenüber dem großen Vorbild Bitcoin. Ohne das Blockchain-Konzept von Grund auf neu zu entwickeln, wie zum Beispiel IOTA oder Cardano, versuchen die Entwickler von Dash durch kleine Verbesserungen bei Design und Implementierung des Systems, eine Reihe von Problemen zu umgehen, die vor allem Bitcoin plagen.

Website von Dash Dash Website

Wie funktioniert Dash?

Dash setzt - genau wie Bitcoin - auf den klassischen Proof of Work Konsensus-Mechanismus, um Transaktionen zu validieren (Mining). Allerdings sind Proof of Work-Verfahren notorisch ressourcenfressend und begünstigen energieaufwändige Systeme wie dedizierte Hardware zum Mining. Dash reduziert dieses Problem durch Verwendung des Hash-Algorithmus X11. Die Zahl 11 steht hier aus gutem Grund im Namen: Das Verfahren ist eine Aneinanderkettung von 11 verschiedenen Hash-Algorithmen, deren Ausführung nacheinander energieeffizienter ist als die von SHA-256 beim Bitcoin. Sämtliche Verfahren waren ursprünglich Teilnehmer am Wettbewerb für den neuen Hash-Standard SHA-3 (von Guido Bertoni, Joan Daemen, Michaël Peeters und Gilles Van Assche unter dem Namen "Keccak" entwickelt).

Die vollständige Liste der einzelnen Algorithmen lautet: BLAKE, BMW (Blue Midnight Wish), Grøstl, JH, Keccak/SHA-3, Skein, Luffa, CubeHash, SHAvite, SIMD und ECHO.

Dash Team Quelle: Dash Website - https://www.dash.org/team/

Während also sogar die Hintereinanderausführung von 11 modernen Hash-Algorithmen energie- und zeitsparender ist als die einfache Ausführung von SHA-256, bringt die Konstruktion von X11 einen weiteren Effekt mit sich. Für einzelne Algorithmen, die eine festgelegte Menge von Operationen immer wieder durchführen, ist es möglich, dedizierte Hardware zu konstruieren. Also Systeme, die speziell auf den betreffenden Algorithmus zugeschnitten sind - bei Bitcoin zum Beispiel auf das Erraten von SHA-256-Hashsummen. Ein Algorithmus wie X11 erlaubt ein derartiges Vorgehen nicht, denn die Konstruktion von Hardware, die 11 grundverschiedenen Hash-Algorithmen abdeckt, ist kaum oder allenfalls mit erheblichem Aufwand zu bewerkstelligen. Die Dash-Entwickler wollen so der drohenden Monopolisierung von Dash-Vermögen vorbeugen, da Teilnehmer mit großen finanziellen Ressourcen diese nicht in dedizierte Hardware reinvestieren können, um größere Mengen Dash zu schürfen.

Das Netzwerk

Auch auf der Netzwerkebene bringt Dash Neuerungen mit. Grundlage hierfür ist der Schritt, solche Knoten im Dash-Netzwerk, auf denen mehr als 1000 DASH liegen, zu Masternodes zu erklären und damit aus der Masse der übrigen Knoten herauszuheben. Den Masternodes kommen besondere Aufgaben im Bereich Administration und Sicherheit zu. So stimmen sie über die weitere Entwicklung von Dash ab und erhalten für ihren Aufwand einen Anteil an den Mining-Erträgen des Netzwerkes. Durch die geforderte Mindesteinlage von 1000 DASH als Sicherheit können in diesem inneren Kreis der Masternodes auch keine Fake-Accounts/Mehrfachkonten angelegt werden, die durch ihre schiere Anzahl das Netzwerk beeinflussen und den Zahlungsverkehr kompromittieren könnten. Ein solcher Angriff heißt Sybil-Attacke, und Dash gilt in diesem Sinne als Sybil-sicher.

Dash Masternodes Quelle: Dash Website - https://www.dash.org/network/

Ein weiteres Feature, das durch die Masternodes ermöglicht wird, ist PrivateSend. Hierbei sammeln die Masternodes die Transaktionen der anderen Knoten und fassen sie zu Zahlungsströmen zusammen. Damit gibt es im Dash-Netzwerk keine Einzeltransaktionen mehr, sondern lediglich Inputs und Outputs, die von den einzelnen Knoten aus in die Zahlungsströme der Masternodes ein- und an ihrem Ziel wieder austreten. Auf diese Weise wird der Grad an Anonymität erhöht, da der Transferweg einer einzelnen Zahlung nicht mehr offen liegt. Auf den Möglichkeiten von PrivateSend baut auch InstantSend auf. Über diese Funktion sind die Masternodes in der Lage, Inputs und Outputs abzugleichen und netzwerkübergreifend zu verifizieren. Hierdurch wird die Transaktionsgeschwindigkeit erheblich gesteigert.

Dash will nicht mehr sein als eine Kryptowährung. Es bleibt beim Konzept der einfachen Blockchain, aber versucht, diese besonders schnell, skalierbar und sicher zu realisieren. Und der Erfolg am Markt gibt den Entwicklern recht: Kaum ein zweiter Coin hat eine derart rasante Entwicklung hingelegt wie DASH, sogar zweistellige Gewinnraten relativ zum Bitcoin-Kurs waren in der Vergangenheit zu beobachten. Sollte Dash auch weiterhin seinen Platz am Kryptomarkt behaupten können, wird es auch in Zukunft eine vergleichsweise einfache, sauber implementierte und besser durchdachte Alternative zu Bitcoin bieten.

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