Qtum, auszusprechen als Quantum, ist zweierlei: Einerseits steckt hinter dem Namen ein Projekt, das bestehende Kryptowährungen in Form einer neuen Blockchain untereinander verknüpfen und austauschbar machen soll, insbesondere geht es hier um die Marktführer Bitcoin und Ethereum. Andererseits bezeichnet Qtum einfach eine Kryptowährung, die den Profit erwirtschaftet, mit dem die Entwicklung des erstgenannten Systems finanziert werden soll.

Website von Qtum Qtum Website

Erdacht wurde Qtum von der in Singapur beheimateten Qtum Foundation und zielt in erster Linie auf den asiatischen Markt, wobei hier naturgemäß der chinesische Markt im Mittelpunkt des Interesses steht. Ungeachtet dessen wird Qtum seit seiner Einführung im Jahr 2017 auch auf weltweiten Märkten gehandelt und soll nicht weniger international sein als die Blockchains, die es zu verbinden gilt.

De facto ist Qtum bislang noch ein reines Crowdfunding-Projekt. Im Rahmen eines sog. ICOs (Initial Coin Offering), also eines offenen Verkaufes von Qtum-Tokens von März bis April 2017 wurden beträchtliche Summen an Bitcoin und Ether erwirtschaftet, die den Grundstock der Projektfinanzierung bilden. Auf diese Weise wurden 51 % der verfügbaren 100 Millionen QTUM in Umlauf gebracht, 49 % bleiben der internen Nutzung vorbehalten.

Hinsichtlich möglicher Anwendungsgebiete und Zielgruppen haben die Macher von Qtum ein klares Ziel vor Augen. Sie definieren Qtum als „die öffentliche Blockchain für Geschäftsanwendungen“. Anwendungsmöglichkeiten sehen sie in Bereichen wie:

  • Mobiltelefonie
  • Fälschungssicherheit digitaler Daten
  • Finanzsektor
  • Logistik und Fulfillment
  • Produktionssektor

Wie funktioniert Qtum?

Das vorrangige Ziel ist, wie bereits erwähnt, die Bereitstellung einer Technologie, die eine Verbindung zwischen den Blockchains von Bitcoin und Ethereum herstellt. Qtum selbst bezeichnet sich als hybrid blockchain application platform. Zu diesem Zweck ist Qtum als Fork der Bitcoin-Implementierung Bitcoin Core angelegt. Hierauf setzt im Konzept der Entwickler das Herzstück von Qtum auf, der Account Abstraction Layer, eine Plattform und Programmierschnittstelle, die es ermöglicht, virtuelle Maschinen wie die Ethereum Virtual Machine (EVM) zu emulieren und so Smart Contracts und Decentralized Apps auch auf der dafür eigentlich nicht vorgesehenen Bitcoin-Blockchain zu implementieren.

Contracts

Was sind Smart Contracts?

In unserem Artikel über Smart Contracts erhältst du interessante Informationen über die Funktionsweise und Vorteile von Smart Contracts.

Funktionsweise Qtum Quelle: https://qtum.org/en/

Um zwischen den Blockchain-Kulturen von Bitcoin und Ethereum zu vermitteln, muss Qtum gewisse Entscheidungen fällen. Die vielleicht wichtigste betrifft die Buchführung. Im Gegensatz zu Ethereum, das auf dem Führen von Benutzerkonten mit Guthaben beruht (account-based), nutzt Bitcoin sogenannte UTXOs. Diese Unspent Transaction Outputs sind, wie der Name schon andeutet, die Outputs von Transaktionen, also einfach die Bescheinigung, dass dem Empfänger der betreffende Betrag überwiesen wurde. Anstatt den Betrag also einem Konto zuzuschreiben, fungiert der UTXO wie ein Schuldschein oder ein Verrechnungsscheck, der im weiteren Verlauf als Zahlungsmittel zur Verfügung steht und gegebenenfalls mit zu überweisenden Beträgen verrechnet wird. Qtum selbst folgt in seiner Konzeption dem UTXO-Modell. Seine Entwickler begründen dies mit der lange Zeit erfolgreichen Verwendung durch Bitcoin und mit dem Umstand, dass UTXOs leichter durch eine Blockchain zu verifizieren sind als Saldos von Konten.

Zur Validierung seiner Blockchain (bzw. um Konsensus zu erreichen) nutzt Qtum einen Proof of Stake-Algorithmus. Der jeweilige Stake eines Maintainers wird dabei umgerechnet in das network weight, also in den prozentualen Anteil des Stakes an der Gesamtmenge an verfügbaren QTUM. Dieser Wert entspricht wiederum die Wahrscheinlichkeit, mit der der Maintainer das Anhängen des nächsten Blockes an die Blockchain übernimmt. Dieses Verfahren ist einerseits schnell, unkompliziert und effizient, und im Hinblick auf die angestrebten Anwendungsgebiete von Qtum vielleicht auch angemessen. Andererseits steht Proof of Stake nicht von ungefähr im Ruf, zur Monopolbildung beizutragen. Speziell Qtum ist hier ein besonders prominentes Beispiel: Während für herkömmliche Kryptowährungen wie Bitcoin angenommen wird, dass sich 40 % der Gesamtgeldmenge im Besitz von wenigen Dutzend Spitzenschürfern befinden, geht man bei Qtum von 90 % aus.

Qtum hat noch einen langen Weg vor sich, soll es die selbstgesteckten Ziele erreichen. Für diese neue Kryptowährung spricht, dass sie vergleichsweise genau definierte Features in Aussicht stellt, auf bewährte Technologien setzt und dadurch auch für deren Weiterentwicklungen oder sog. "Second Layer" Lösungen kompatibel ist.

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